Bei Entzündungskrankheiten sind neue Therapien gefragt
Chronisch-entzündliche Erkrankungen sind komplex. Bestehende Behandlungsmöglichkeiten lindern Symptome, versprechen jedoch meist keine Heilung. Sie helfen zudem häufig nur einem Teil der Betroffenen. Es gibt aber neue Therapieansätze.
Entzündungen sind eine biologische Reaktion auf mögliche Gefahren oder Schäden an Organen in unserem Körper. Doch Autoimmunkrankheiten wie rheumatoide Arthritis, Colitis ulcerosa und viele andere bringen unser eigenes Immunsystem aus dem Gleichgewicht, sodass es sich gegen unsere Organe wendet.1 Diese Erkrankungen können schmerzhaft sein und die Lebensqualität der Betroffenen erheblich beeinträchtigen. Unsere Wissenschaftler*innen konzentrieren sich bei den chronisch-entzündlichen Krankheiten auf drei spezifische Bereiche: Rheumatologie, Gastroenterologie und medizinische Dermatologie.
Neue Wege in der Behandlung von chronischen Entzündungserkrankungen
Januskinase-Hemmer («JAK-Inhibitoren») sind eine junge Kategorie von Medikamenten, die zur Behandlung einiger chronischer Entzündungserkrankungen wie Rheumatoider Arthritis zum Einsatz kommen. Im Vergleich zu Biologika (eine Wirkstoffklasse, die seit rund 20 Jahren als Therapieoption zur Verfügung steht), setzt ihre Wirkung bereits einen Schritt früher an: Januskinase-Hemmer unterbinden nicht die Wirkung, sondern die Ausschüttung entzündlicher Botenstoffe durch die Entzündungszellen. Ihre Aufgabe ist es, bestimmte Signalkaskaden, das heißt über mehrere Stationen laufende Signale, innerhalb der Zelle zu unterbrechen. Die neue Medikamentengruppe wird gezielt zur Hemmung von Signalwegen in Zellen eingesetzt, von denen man annimmt, dass sie bei den zugrundeliegenden Entzündungsprozessen eine Rolle spielen. Vermittler dieser Signale sind bestimmte Proteine, auch Zytokine genannt.
Bei chronisch-entzündlichen Erkrankungen ist das Immunsystem fehlgesteuert, medikamentöse Therapien greifen in das komplexe Immunsystem ein. Bei der Forschung geht es daher auch um die Entwicklung von effektiven und sicheren Präparaten, die möglichst wenige Nebenwirkungen haben. Pfizer forscht daran, einige JAK-Hemmer weiterzuentwickeln, die auf spezifische Zytokinprofile von bestimmten Erkrankungen abzielen.